„Orte schaffen, wo man seine Fähigkeiten nutzen kann.”

 

Im Horst-Salzmann-Zentrum am ­Plevierpark entstand mit dem ­Seniorentreff ­Neuperlach ein ergänzendes Angebot für ältere Menschen. Die Leitung Lisa ­Bußkönning stellt den Seniorentreff ­Neuperlach vor.

Was ist ein Seniorentreff?
Ein Seniorentreff ist ein Treffpunkt mit offenen Freizeitangeboten für Menschen ab etwa ­60 Jahren und ein Gemeinschaftsraum, den man für offene Freizeitangebote mieten kann. Es ist quasi ein Jugendtreff für Menschen ab 60 Jahren. Seniorentreffs gibt es in vielen Stadtteilen in München. Die Idee ist, dass sie ergänzend zu den viel umfassenderen Alten- und Servicezentren dort eingerichtet werden, wo viele ältere Menschen wohnen. Anders als im ASZ Perlach gibt es im Seniorentreff Neuperlach also keine Fachberatungen zu Pflegeleistungen, Förderungen oder zu barrierefreien Umbaumaßnahmen der Wohnung. Wichtig zu sagen ist auch, dass ein Seniorentreff kein Altenheim oder betreutes Wohnen ist, wir bieten keine Pflege an. Es ist ein offenes Freizeit- und Gemeinschaftsangebot, das den Menschen dabei hilft, aktiv zu bleiben und ein soziales Netzwerk zu erhalten oder zu erweitern.

Wo findet man Euch?
Wir sind im sogenannten Horst-Salzmann-Zentrum am Plevierpark in der Nähe des Sudermannzentrums im Osten Neuperlachs. Das Horst-Salzmann-Zentrum wurde in den 1970ern von der Arbeiterwohlfahrt München (AWO) als Altenwohnanlage erbaut. Die Anlage ist nach Horst Salzmann benannt, er war Münchner Stadtrat und engagierte sich in der AWO. Heute betreibt die AWO hier ein Altenheim, eine Wohnanlage mit Pflegeangebot, eine Wohngruppe für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie eine Beratungsstelle für pflegende Angehörige und ältere Menschen. Da hier viele Angebote gebündelt sind, kann man uns leicht einmal verwechseln. Der Seniorentreff ist aber wie gesagt ein offenes Angebot, man muss nicht im Horst-Salzmann-Zentrum wohnen.

Was habt ihr für Räume?
Wir sind im Erdgeschoss in barrierefreien Räumen. Es gibt einen Gemeinschaftsraum von circa 50m2 sowie einen kleineren Raum, den wir für Gruppenangebote nutzen. Wir haben eine Küche samt Theke. Mein Büro gehört auch dazu. Wir sind ein wenig wie ein Café eingerichtet, wir haben auch ein entsprechendes Angebot. Man kann Getränke und kleine Snacks kaufen – ein kleiner Kaffee zum Beispiel kostet bei uns einen, ein großer zwei Euro –, aber man muss nichts kaufen. Wir haben auch Spiele und Bücher zum Ausleihen.

Welche Angebote habt ihr?
Unser Angebot ist von Dienstag bis Donnerstag von 14 bis 16 Uhr offen. Erreichbar sind wir von Montag bis Freitag. Sprechzeiten richten wir nach Bedarf flexibel ein. Da wir noch recht frisch hier sind, entstehen die Angebote gerade noch, weil wir das gemeinsam erarbeiten werden. Aktuell bieten wir Spaziergänge, Gedächtnistraining und Kreativangebote sowie regelmäßig von Dienstag bis Donnerstag zwischen 12 und 13 Uhr einen Mittagstisch an. Man kann aus einem ­Wochenmenü auswählen. Es ist notwendig, sich anzumelden. Das Essen wird hier im Horst-Salzmann-Zentrum gekocht, also kommt es sehr frisch zu uns. Menschen, die Grundsicherung beziehen, essen kostenfrei; wer nur ein geringes Einkommen zur Verfügung hat, bekommt eine Vergünstigung. Dafür sprechen Sie mich einfach an. Ein Ziel von uns ist, dass wir einmal in der Woche gemeinsam kochen.

Wie erfährt man, was bei Euch alles los ist?
Es lohnt sich, bei uns vorbei zu gehen, die Programme hängen im Schaufenster aus. Auf unserer Homepage kann man sie online finden. Wir verteilen auch Flyer in Briefkästen. Unser Programm liegt bei Ärzten und in Apotheken aus. Wer unser Programm regelmäßig erhalten möchte, ruft uns an oder schreibt uns.

Was ist Deine Tätigkeit? Wie viele Personen arbeiten im Seniorentreff?
Wir sind derzeit drei Personen in Teilzeit. Eine Person, die sich um den Cafébetrieb kümmert, sowie eine Person für den Mittagstisch. Ich kümmere mich um die Gesamtorganisation. Das bedeutet, gemeinsam mit den Bescher*innen das Programm zu gestalten, die Öffentlichkeitsarbeit und die Verwaltung im Hintergrund. 

Wie seid ihr denn finanziert?
Der Seniorentreff Neuperlach wird durch die AWO München organisiert und betrieben. Finanziert wird er durch das Sozialreferat der Landeshauptstadt München. 

Was ist Eure Vision? Was wollt ihr nach Eurem Start im nächsten Jahr erreichen?
Wir wollen ein Ort werden, an dem sich Personen ausleben können. Im Alter hat man sehr viele Ressourcen und Fähigkeiten – wie Wissen, Erfahrung oder Zeit. Wir wollen Orte schaffen, wo man seine Fähigkeiten nutzen kann. So wollen wir zum Beispiel unseren Außenbereich gestalten, damit wir auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Ort zum zwanglosen Treffen bieten können. Generell soll es Spaß machen, zu uns zu kommen – und nebenbei bilden sich Kontakte.

Interview: Torsten Müller  – MGS Stadtteilmanagement

Kontakt

Seniorentreff Neuperlach
Träger: Arbeiterwohlfahrt Kreisverband München-Stadt e. V.
Plevierpark 13
awo-muenchen.de​​​​​​​
st-neuperlach(at)awo-muenchen.de
089 / 63 77 835
0157 / 50 16 72 38


Die Stadtteilzeitung Neuperlach

Die Stadtteilzeitung Neuperlach informiert zweimal im Jahr über die Stadtteilsanierung Neuperlachs. Ziel der Stadtteilzeitung ist es, kommunales Handeln in der Stadtteilentwicklung zu erläutern. Berichtet wird über Themen, die den Sanierungszielen des integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts Neuperlach dienen. Dabei stellen Projekträger*innen ihre Arbeiten aus erster Hand vor.

Die Stadtteilzeitung Neuperlach erscheint in einer Auflage von ca. 11.000 Stück, wird im Sanierungsgebiet Neuperlach Nord kostenfrei an alle Haushalte verteilt und liegt in Gemeinbedarfseinrichtungen in Neuperlach aus.

Die Stadtteilzeitung Neuperlach wird herausgegeben von der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) im Auftrag des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München. Die Redaktion übernimmt das MGS Stadtteilmanagement Neuperlach im Quidde35 – Raum für Stadtsanierung. Die Redaktion behält sich vor Beiträge zu kürzen oder abzulehnen. Es besteht kein Anspruch auf Publikation.